Von der katholischen Pfarrkirche Großberg geht es nächsten Samstagabend (10. November) direkt in die Disco. „Von der Kirche in die Disco“ heißt der Spätgottesdienst, zu dem Pfarrer Andreas Giehrl und die katholische Jugendstelle Regensburg Land junge Leute um 21.30 Uhr einladen. „Die traditionellen Kirchzeiten am Sonntagvormittag passen den Jugendlichen nicht in ihr Wochenende“, sagt Giehrl. „Also biete ich zumindest einmal im Jahr eine Messe an, die sich mit dem Weggehen vereinbaren lässt“.
Im letzten Jahr sind rund 50 Jugendliche und auch einige ältere Semester in den Gottesdienst gekommen. Die Wiederholung lag also auf der Hand. Das Thema, das der Pfarrer und die Verantwortlichen der Jugendstelle ausgesucht haben, ist nicht ganz leicht verdaulich: Es geht um Heilige. „Da kommt im Religionsunterricht vielen das große Gähnen“, weiß Jugendpflegerin Silvia Baier. Umso größer die Herausforderung, es für den Gottesdienst spannend umzusetzen – natürlich unter Beteiligung der Jugendlichen selbst. Entstanden ist auf diese Art fast ein kleines Theaterstück, in dem Caterina von Siena, Franz von Assisi oder Edith Stein zum Leben erwachen. Eher ungewöhnlich für einen katholischen Gottesdienst wird Pfarrer Giehrl die Besucher vor der Kirche begrüßen und gemeinsam mit ihnen in die dunkle Kirche ziehen.
Ein wesentliches Gestaltungselement der katholischen Liturgie war schon immer die Musik. „Und Musik ist im Leben junger Leute sehr wichtig“, schafft Giehrl die Verbindung. Deswegen hat er darauf besonderen Wert gelegt und vom Verein Musica e Vita eine Band engagiert, die diesen Sommer die große Regensburger Ministrantenwallfahrt nach Rom begleitet hat.
Und nach dem Gottesdienst? Nach dem Gottesdienst geht der Pfarrer mit in die Disco. Das hat er den Jugendlichen seiner Pfarrgemeinde versprochen.