Georgsmarienhütte/Osnabrück (hsb).
Das Bistum Osnabrück war vom 27. bis 29. Februar Gastgeber der 16. bundesweiten Fachtagung Neues Geistliches Lied (NGL).
Der Leiter des Fachbereichs Jugendpastoral, René Kollai, konnte 50 Komponisten, Dichter und Musiker aus Deutschland und den Niederlanden im „Haus Ohrbeck“ (Georgsmarienhütte) willkommen heißen. Die Leitung lag in Händen von Dr. Peter Hahnen, dem Referenten für musisch-kulturelle Bildung und Ministrantenpastoral in der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge (Düsseldorf).
Wie immer bei dieser Zusammenkunft wurden die Gäste mit kulinarischen Spezialitäten aus der Region bekannt gemacht. Diesmal gab es Bier aus Lünne, Grünkohl aus Osnabrück, und Schnaps aus Haselünne. Eine plattdeutsche Kabarett-Darbietung vervollständigte die ortstypische Begrüßung.
Im Studienteil der Tagung ging es um das Thema „Kommunikation“. Zu den Referenten zählte der katholische Regisseur Bernward Konermann vom Berliner Künstlerhaus. Er empfahl den Anwesenden, in Liturgie und Kirchenmusik „auch auf dramaturgische Gesichtspunkte zu achten“. Wichtig sei in jedem Fall, das jeweilige Lied oder Oratorium „authentisch zu präsentieren“. Nur so könne man bei den Menschen Gefühle wecken und innere Vorstellungen auslösen.
Zu den gefragtesten Künstlern der neuen geistlichen Musik zählt derzeit der Neusser Dichter, Komponist und Musiker Gregor Linßen. Sein Oratorium „Adam“ erregte beim Ökumenischen Kirchentag großes Aufsehen und ist inzwischen sogar als DVD erschienen. Im „Haus Ohrbeck“ nannte Linßen zwei Ziele: „Ich will durch Lieder Gemeinschaft stiften und Gottes Wort ins Gespräch bringen“. Sein Kollege Thomas Quast von den Kölner Gruppe „Ruhama“ sagte: „Mein Wunsch ist es, Glaube und Leben miteinander zu verbinden“.
Die überdiözesane Tagung war auch im „Haus Ohrbeck“ ein Umschlagplatz für neue Lieder. Fast alle Gäste hatten eigene Kompositionen und Texte mitgebracht und stellten sich der Kritik der Kolleginnen und Kollegen. Bei einem „Abend der Präsentationen“ wurde auch größere Vorhaben erläutert, darunter die Veröffentlichung von Tonträgern und Liederbüchern. Maria Sailer und Alexander Bayer von der Gruppe „Entzücklika“ wiesen beispielsweise auf eine Sammlung mit Heilig-Geist-Liedern hin. Der Niederländer Albert Arens (Utrecht) spielte eine vertonte Messe an. Ähnlich Reimund und Veronika Hess aus Bischweier: Sie trugen Kostproben ihrer „Messe des Friedens“ vor. Als besonders produktiv erwies sich der Kölner Hans Florenz, denn er hatte gleich drei neue CD’s im Gepäck. Andi Lang aus Gefrees packte seine Harfe aus und präsentierte Klänge mit keltischen Anleihen.
Im Konferenzteil der Zusammenkunft kam Dr. Eberhard Amon, Leiter des in Trier ansässigen Deutschen Liturgischen Instituts (DLI), in seiner Eigenschaft als Geschäftsführer der bischöflichen Unterkommission „Gemeinsames Neues Gebet- und Gesangbuch“ (GGB) zu Wort. Für das „Gotteslob“ werde ein Nachfolge-Buch entwickelt, erklärte er. Daran seien zehn Arbeitsgruppen beteiligt. Man lege nicht nur Wert auf Gesänge, sondern auch auf Liturgien und Texte, sagte Dr. Amon. Denn das neue Werk solle auch ein „geistliches Hausbuch“ werden. Ausdrücklich äußerte der Theologe die Erwartung, im GGB auch neue geistliche Lieder zu finden. Insgesamt werde die Erarbeitung etwa zehn Jahre dauern.
Jochen Wiedermann (Neresheim) berichtete von den Vorbereitungen zum 95. Deutschen Katholikentag in Ulm. Das Forum NGL werde vom 16. bis 20. Juni 2004 voraussichtlich in der Musikschule der Stadt Ulm unterbracht werden. Dort seien mehrere Konzerte, Gespräche und Workshops geplant.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung begrüßten am Ende mit einem einstimmigen Votum, dass die Düsseldorfer Arbeitsstelle für Jugendseelsorge die Homepage http://www.ngl-deutschland.de eingerichtet hat. Sie äußerten die Hoffnung, dass diese Internet-Präsenz fortgesetzt werde. Denn das Angebot sei „unverzichtbar“ für den Austausch von Neuigkeiten und die Erleichterung von Kontakten.
Im nächsten Jahr wird die Tagung in der Marienburg im Bistum Trier stattfinden. Datum: 11. bis 13. Februar 2005. Das Thema des Studienteils wird lauten: „Die Außenwirkung und Außenwahrnehmung der neuen geistlichen Lieder“.