von Wolgang Beier
80 Gitarristen, vom Anfänger (Gitarren-Besitzer) bis zum Semi-Profi, 10 versierte Referenten und 540 in allen musikalischen Stilrichtungen klingende Gitarrensaiten machten Ensdorf am vergangenen Wochenende zum Mekka der Gitarren-Vielsaitigkeit.
Die angehenden und bereits musikalisch versierten Gitarristen kamen nach Ensdorf um sich intensiv mit der Gitarre zu beschäftigen. Die Einen, um ihr Wissen und Können um und mit der Gitarre zu vertiefen, die Anderen, um sich als Neuanfänger an dem vielsaitigen Instrument zu versuchen.
Es darf bereits hier verraten werden, dass selbst die Neuanfänger am Ende des Gitarrenkurses bereits einige Lieder auf der Gitarre spielen konnten!
Der bereits seit 1999 im Kloster Ensdorf etablierte Gitarren-Kurs dürfte rekordverdächtig sein, eine Veranstaltung in solcher Qualität und Quantität ist wohl einmalig in seiner Art. Initiator, Organisator, Moderator, Conferencier und Referent in Personalunion und damit Herz und Seele des Gitarren-Crash-Kurses Jürgen Zach, sah am Sonntag beim Abschluss des Gitarren-Crash-Kurses 2005 in glückliche, zufriedene aber auch erschöpfte Gesichter. Hatten sich doch die Gitarreros aus allen Ecken Bayerns seit Freitag Abend über viele Stunden hinweg sehr intensiv mit dem vielsaitigen Instrument auseinandergesetzt.
Im Laufe des ganzen Wochenendes konnte man im Haus der Begegnung im Kloster Ensdorf Gitarrenklänge aller Stilrichtungen vernehmen.
Es fielen Begriffe wie Pentatonik, Bluestonleiter, Rumba, Transponieren, „turnarounds“, Pattern, Styling, enharmonische Verwechslung und Barreé.
Nur unterbrochen von Essens-, Kaffee- und (indiviuell sehr kurzen) Schlafpausen wurden in den Kursen Anfänger, Anfänger II, Folk-Picking, Jazz-Gitarre, Rock-Gitarre, Rhythmus, Akkorde und „Zwiefacher bis Flamenco“ die Gitarristen mit Tipps und Tricks, reichlich Unterlagen und natürlich mit viel Spiel-Erfahrung ausgestattet.
Nicht wenige der Kursteilnehmer hatten „Saitenstechen“ in den Fingern vom vielen Musizieren und Üben. Nun liegt es an den Kursteilnehmern, das am Wochenende Erlernte in Musik umzusetzen.
Ein Spezial-Workshop mit Hans Wax begeisterte die Teilnehmer des Kurses: eine Klastsch-Übung mit spanischen Rhythmen forderte die volle Konzentration, ist aber auch eine ausgezeichnete Grundlage für das rhythmische Gitarrenspiel sowie eine willkommene Bekämpfung des berüchtigten biologischen Nachmittag-Tiefs.
Die musikalisch versierten Referenten Jürgen Zach, Christian Schmid, Bernd Woschee, Tom Neger, Wolfgang Beier, Cyrus Saleki, David Sorgenfrei, Jochen Achhammer, Manuel Dams und Hans Wax ließen keine Wünsche der Kursteilnehmer offen.
Sie vermittelten in lockerer und entspannter Atmosphäre Musik-Theorie und –Praxis und verhalfen den Gitarristen zu tieferen musikalischen Einblicken und wertvollen Erkenntnissen und Hilfestellungen für den weiteren musikalischen Weg.
Alle Referenten des Kurses sind erfahrene Gitarren-Lehrer und mit Hans Wax aus Regensburg hatten die Organisatoren einen über die Grenzen Bayerns hinaus bekannten Künstler auf der Flamenco-Gitarre verpflichten können.
Erstmalig wurde auch der im letzten Jahr von den Gitarristen gewünschte Kurs „Jazz-Gitarre“ aus der Taufe gehoben und von den Kursteilnehmer auch rege gebucht.
Fast 100 Anmeldungen hatte es für den Gitarren-Crash-Kurs 2005 gegeben, bis aus Rheinland-Pfalz kamen Anmeldungen, was für die Bekanntheit und Qualität des gebotenen Kursinhaltes spricht.
Mit 80 Kursteilnehmern sei man allerdings an der Kapazitätsgrenze des Hauses der Begegnung im Kloster Ensdorf angelangt, so Organisator Jürgen Zach.
Es liegen bereits Anmeldungen für den Gitarren-Crash-Kurs 2006 vor. Die offizielle Ausschreibung erfolgt jedoch erst im September 2005, weitere Informationen kann man dann unter http://www.musica-e-vita.de erfahren.
Ein musikalischer Höhepunkt des Gitarren-Crash-Kurses 2005 war auch die offene Bühne am Samstag Abend, die sogenannte „guitar-live-night“, bei der vielsaitigste Darbietungen musikalischer Art auf der Bühne des Theatersaals im Kloster Ensdorf geboten wurden (siehe Bericht an anderer Stelle).
Auch der gesellige Teil kam beim Gitarren-Crash-Kurs nicht zu kurz. Nach guter Leistung fanden sich die Gitarristen im Keller ein, um miteinander zu fachsimpeln, zu entspannen und zu musizieren. Für viele endete der musikalische Ausklang erst, als dem Morgen graute.
Am Sonntag Vormittag gestalteten dann die verschiedenen Gruppen mit ihren Referenten den traditionellen Abschluss-Gottesdienst im Theatersaal (siehe Bericht an anderer Stelle) mit Pater Hans Kastl vom Haus der Begegnung, bevor man sich mit dem bekannt guten Essen der Klosterküche stärkte und sich auf den Heimweg machte.
Die unentwegten werden am selben Tag noch weiter Gitarre geübt haben, die überwiegende Mehrheit wird wohl eher ihr „Saitenstechen“ kurieren und über´s Jahr kräftig musizieren um für den im Frühjahr nächsten Jahres stattfindenden Gitarren-Crash-Kurs 2006 fit zu sein.