Alois Albrecht (Wikimedia Commons, Public Domain)
Von ihm kennen wir folgende Liedtexte:
Kleines Senfkorn Hoffnung
Jetzt ist die Zeit, jetzt ist die Stunde
Die Sache Jesu braucht Begeisterte
Singt dem Herrn alle Völker und Rassen (alle Völker der Erde)
Unser Leben sei ein Fest
Manchmal feiern wir mitten am Tag
und viele viele andere mehr.
Alle diese Lieder verwende ich bis heute im Religionsunterricht mit Erfolg und selbstverständlich in den Gottesdiensten. Ich mag diese schnörkellose und doch wohlüberlegte Sprache.
Ich bedauere, dass das Lied „Kleines Senfkorn Hoffnung“ meist als Negativbeispiel eines Neuen Geistlichen Liedes herhalten muss.
Ich hingegen halte es für sehr sehr sehr gelungen.
Ungekünsteltes verständliches Deutsch, ganz von der Bibel her gedacht und existenziell ansprechend formuliert.
Das muss man erst mal nachmachen.
Mein persönliches Lieblingslied ist das Lied „Wir haben einen Traum“. Zu meiner großen Überraschung konnte ich das Lied nicht auf Youtube finden. Entweder ist Youtube kaputt – oder ich habe einen abgedrehten Geschmack…
Ich selber habe von Alois Albrecht den Text vertont:
„Komm, Herr, komm in der Nacht“; dafür gibt es noch kein Youtube-Video. Das Lied ist auf der CD „Entzücklikas Adventsvesper 2014“; mit Streichern und Holzblasinstrumenten.
Alois Albrecht gehört für mich zusammen mit Wilhelm Willms und Lothar Zenetti zu den prägendsten Vorbildern. Deren Texte sind eben nicht unmusikalisches Katechismusdeutsch oder Schwerverdichtigung, sondern konkrete Alltagssprache. Freilich nicht banal, sondern mit unaufdringlichem theologischen Hintergrund.
Ihre Lieder kamen mit Wucht in die Gottesdienste, wurden massiv bekämpft, und sind dann doch auf unterschiedliche Weise heimisch, zahm – und vielleicht sogar langweilig und abgenutzt geworden. Dass die Lieder ein Verfallsdatum haben würden, war den Autoren bewusst. Ich selber aber habe immer noch Freude an ihren Liedtexten.
Der Herr schenke Alois Albrecht die ewige Ruhe
Und das ewige Licht leuchte ihm.
Herr, lass ihn ruhen in Frieden.
Amen.