Der Einladung des Singkreises zum Lichtmess-Singen in der St.-Vitus-Kirche in Neunaigen waren wieder sehr viele Besucher nachgekommen. Das Gotteshaus war voll besetzt und nach der Begrüßung durch Singkreis-Leiterin Gabi Kastner stand die biblische Geschichte von Simeon und Hannah im Mittelpunkt. Simeon lebte in Jerusalem. Er war gottesfürchtig und gerecht und wartete auf die Rettung Israels. Vom Heiligen Geist wurde ihm verheißen, dass er nicht sterben werde ohne den Messias gesehen zu haben. Darauf wartet er, Tag für Tag und ist darüber alt geworden. Maria und Josef brachten ihr Kind nach Jerusalem, um es dem Herrn zu weihen. Simeon war im Tempel – und als Maria und Josef Jesus hereinbrachten, nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten: „Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel.“
Auch die 84-jährige Hannah, die seit vielen Jahren Witwe war und ihr Leben Gott verschrieben hatte, hielt sich ständig im Tempel auf. Hier diente sie Gott Tag und Nacht mit Beten und Fasten. Auch sie erkannte in dem Kind den Messias, pries Gott und war die erste Predigerin des neuen Testaments, die die Ankunft des Retters verkündete.
Beide glaubten, dass Gottes Wort gilt und gingen in dieser Gewissheit ihre Wege. Sie glaubten an die Verheißung und dass die Zukunft Gottes unter uns beginnen wird – jeden Tag neu und am Ende der Zeit. Darum macht das Warten auch für uns Sinn, auf den der kommen wird. Ganz gewiss.
Die Geschichte über Simeon und Hannah wurde von den Sprecherinnen Monika Karl und Theresia Kräckl vorgetragen und vom Singkreis mit zur Geschichte passenden Neuen Geistlichen Liedern musikalisch umrahmt.
Pfarrer Markus Ertl merkte an, dass Simeon und Hanna ein Leben lang gewartet hätten und ihrer Aufgabe als Brückenmenschen gerecht wurden. Sie stehen zwischen dem alttestamentlichen Gottesvolk und dem Christentum des Neuen Testaments und führten damit die nachfolgenden Generationen in die Zukunft. Er sprach abschließend seinen Dank an alle Mitwirkenden aus.
Im Anschluss an das Singen konnte der Singkreis Neunaigen an Fr. Salbeck, der Leiterin des Bruder-Gerhard-Hospiz der Johanniter in Schwandorf, ein Spendenerlös von 1000 € überreichen. Dieser Betrag setzte sich aus den freiwilligen Spenden der Besucher, sowie dem Erlös des Getränkeverkaufs durch die KLJB zusammen.