Magazinarchiv: 1998

Werkstatt Gitarre

Auch für die Gitarre interessant: Harmonielehre


Heute befassen wir uns mit der Form des Quinten-/Quartenzirkels, den Vorzeichen und den daraus resultierenden Tonarten:
Quinten-/Quartenzirkel:

Jeder Buchstabe in der Graphik stellt den Grundton der jeweiligen Tonart (vgl. letzte Folge) dar. Außen stehen die Dur-Tonarten, innen die zugehörigen parallelen Moll-Tonarten (also Em ist die parallele Moll-Tonart von G-Dur, mehr dazu am Ende dieser Folge)!
Im Uhrzeigersinn gelesen ergibt sich von einer Durtonart zur nächsten das Intervall einer (reinen) Quintante.
Gegen den Uhrzeigersinn stellt jeder Einzelschritt eine (reine) Quarte dar (die Intervalle nehmen wir in der nächsten Folge unter die Lupe).

Eine Eselsbrücke als Merkhilfe:

Quintenzirkel ab G-Dur:
Geh Du Alter Esel Bring Fische
Quartenzirkel ab F-Dur: Frische Brötchen Essen Assessoren Des Gesangsvereines.

Tonarten und ihre Vorzeichen:

Für die Kreuztonarten gibt es ein Zifferblattmodell, um aus der Tonart die Anzahl der Vorzeichen zu ermitteln:
D-Dur steht im Quinten-/Quartenzirkel auf 2 Uhr, hat also zwei Vorzeichen; B-Dur steht auf 5 Uhr, hat demnach 5 Vorzeichen.

Für die b-Tonarten müßt Ihr die jeweilige Anzahl der Vorzeichen leider auswendig lernen.

Nach den exakten Vorzeichen jeder Tonart gefragt, weise ich wieder auf einen Quintenzirkel-Trick hin:

Für # gilt: Beginne bei F zu zählen, versehe jede Note mit einem Kreuz und zähle soviele Schritte entlang des Quintenzirkels, wie die Tonart Vorzeichen enthält,z.B. F#-Dur: Zifferblattmethode: 6 Uhr, also 6 Vorzeichen, und zwar: F#, C#, G#, D#, A#, E#!

Für b gilt: Gehe von Bb aus soviele Schritte gegen den Uhrzeigersinn, wie die Tonart Vorzeichen hat. z. B. Ab-Dur: Bb, Eb, Ab, Db!

Molltonart:
Bei einer Dur-Tonart-Besprechung darf natürlich Moll nicht unerwähnt bleiben. Jede Dur-Tonart hat ihre “ganz persönliche“ Moll-Tonart. Das Verhältnis der beiden zueinander wird als “parallel“ bezeichnet, da beide aus den gleichen Noten bestehen und die gleichen Vorzeichen haben. Also basieren die parallelen Dur-und Moll-Tonarten einzig und allein auf verschiedenen Anfangstönen.

Wieder zwei Regeln:
Regel l: Zu Dur findet sich die parallele Molltonleiter drei Halbtonschritte abwärts gezählt.
Regel 2: Parallele Dur- und Moll-Tonarten haben die identische Anzahl und Art der Vorzeichen.

Die Formel für die Moll-Tonleiter lautet: 2-1-2-2-1-2-2

Links zu fortführenden MeV-Artikeln zum Thema: ‚Werkstatt Gitarre‘

Ausgabe 3/96:
Das Besaiten von Solid-Body-Gitarren mit Tremolo-System

Ausgabe 4/96:
Seitenweise Saiten

Ausgabe 1/97:
Saiten stimmen

Ausgabe 2/97:
Notenspiel

Ausgabe 1/98:
Harmonielehre

Ausgabe 2/98:
Harmonielehre II