Magazinarchiv: 2007

Nachruf auf Robert Hanak

Es war eine sehr traurige Nachricht, die am 8. August in der Wiener Diözesansportgemeinschaft und bei ehemaligen Mitgliedern von Musica e Vita Österreich die Runde machte: Robert Hanak, langjähriger Obmann von MeV-Ö, ist drei Monate nach seinem 60. Geburtstag völlig überraschend gestorben.

Robert Hanak übernahm im Sommer 1989 zwei Jahre nach der Gründung von MeV-Ö die Obmannschaft und erfüllte diese Aufgabe bis zu seinem freiwilligen Ausscheiden aus dem Vorstand im Herbst 1994 mit viel Herz und Charisma.
Robert war in seinem Wirken stets um ein ausgewogenes Verhältnis zu allen Vereinsmitgliedern bemüht, er wollte, so gut er es konnte, in gleichem Maße für alle da sein. Ähnliches werden wohl die Tischtennisspieler der DSG Wien über ihn zu berichten wissen.

Wenn ich an seine Aktivität im Verein zurück blicke, fällt mir als erstes seine Unermüdlichkeit ein, mit der er sich in das Vereinsleben einbrachte: Seine Präsenz bei den meisten großen Veranstaltungen, wo er zumeist beim Tonträger-Verkaufsstand anzutreffen war, seine Hartnäckigkeit in schier endlosen Diskussionen und Projektgesprächen, in denen er sich auftretender Probleme stets bewusst war, sich ihnen zu stellen versuchte und eine (auch bei ihm selbst) durchaus vorhandene Resignation zwar erkannte, aber immer dagegen anzukämpfen trachtete. Wir dürfen, wenn wir an Robert Hanak denken, aber auch nicht die herzliche Offenheit vergessen, mit der er vielen von uns begegnete.

Sein Wesen lässt sich am besten durch eine Anekdote skizzieren:
Als Robert von einem sogenannten Sandler um Geld für eine Zugfahrt nach St. Pölten angebettelt wurde, verweigerte er die finanzielle Zuwendung, machte sich aber erbötig, den Mann mit dem Auto nach St. Pölten zu bringen. Ein Angebot, das jener gerne annahm.
Ob Robert davon überrascht war, ist nicht überliefert …

Ja, so war Robert Hanak – für die Anderen mit stets offenem Ohr und Herzen da und sprichwörtlich zur Verfügung, war es für seine Gegenüber nicht immer leicht und einfach, Zugang zu seinen Sorgen und wohl auch Nöten zu finden.
Nach der Auflösung von Musica e Vita Österreich sind die Kontakte der meisten früheren Mitglieder zu Robert naturgemäß abgeflaut. Jene, die bei dem von ihm initiierten und geführten Independent Label „Kamikatze“ ihre Tonträger veröffentlicht haben, durften sich noch länger über sein Tun freuen. Aber auch in diesem Bereich kam der direkte Kontakt oft zu kurz, war ein knappes Telefonat alle paar Monate manchmal das Höchste der Gefühle.
So bleibt manchem von uns jetzt der bittere Nachgeschmack versäumter Gelegenheiten …

Am 22. August wurde Robert Hanak in Trautmannsdorf, NÖ, zu Grabe getragen. Möge die Erinnerung an ihn bewahrt bleiben in unseren Herzen.

Hannes Ziegler
(ehem. Obmann-Stellvertreter MeV Österreich)


Erscheinungs-Informationen

Magazin-Ausgabe: Das Gebet im Lied auf Seite 2

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