Also, ich kann mich an keinen Workshop erinnern, bei dem eine Höchstteilnehmerzahl von 40 angegeben war und die dann tatsächlich überschritten wurde. Am Samstag, den 30. September 1995 im Don Bosco Zentrum Regensburg war es aber so: 43 Teilnehmer – der Wahnsinn!
Nach einer Einführung für die ChorleiterInnen ging es ans Eingemachte. Robert Göstl, seit ein paar Monaten staatlich geprüfter Kirchenmusiker, stellte uns seinen Chor vor. 29 Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die sich bereit erklärt hatten, dieses Experiment mitzumachen, und die eigens zum Singen eingeflogenen anderen Workshopteilnehmer standen Schulter an Schulter, um gemeinsam richtig zu atmen, die Haltung zu korrigieren, und den richtigen Ton zu treffen.
’Richtiges chorisches Ackern, die Erarbeitung von mittleren und gehobenen Chorsätzen für einen kompletten Gottesdienst’ hatte es in der Ausschreibung geheißen – ja, es war am Ende dann auch nicht gelogen. Verschiedene Stilrichtungen, v.a. aber Neue Geistliche Lieder wurden bis ins Detail vom Referenten ausgefeilt.
Die verschiedenen Methoden, ein Stück anzugehen, Hinweise auf Problemlösungen, Einzelstimmproben und ihre Besonderheiten oder auch die richtige Interpretation des gesungenen Textes und immer wieder Stimmlockerungen und Anmerkungen zum richtigen Singen. Und – es hat allen trotzdem oder gerade deswegen Spaß gemacht.
Die Gestaltung des ‚Erntedank‘-Gottesdienstes war mehr als passend, es war feierlich und ein würdiger Abschluß eines anstrengenden aber fruchtbaren Tages.
‘Chorsingen – kommentiert für die/den LeiterIn’ war ein Workshopmodell der ganz anderen Art. Denn wo gibt es schon Theorie und Praxis der chorischen Stimmbildung, differenzierter Probenmethodik und des Dirigierens für beide Seiten gleichzeitig: die/den SängerIn und die/den LeiterIn? Die Übertragbarkeit auf einfachere Literatur und die eigene Praxis stand wie bei allen ‚Göstl- Workshops‘ im Vordergrund.Genauso passend war die Verpflegung im Don Bosco Zentrum, das für MeV wieder ein guter Gastgeber war !