Gregor Linßen
„Meine Lieder sind Gebete. Wichtig ist mir, dass sich der, der eines meiner Lieder singt, mit dem Inhalt und den Worten identifiziert.
Insofern ist es mir sehr wichtig, dass der Text hinterfragt wird. Als Urheber dieser Lieder muss ich fragbar sein. Es gibt eine schöne Stelle im Petrusbrief:
Steht jedem Rede und Antwort, der euch fragt…
Das Gebet soll nicht hinter der Musik zurücktreten. Das ist nicht meine Art.
Musik ist aber ein Mittel um ein Gebet auszuschmücken und es zum Menschen zu transportieren.
Um sich über Inhalte bewusst zu werden, empfinde ich sie eher störend. Darum ist mir wichtig, dass die Texte auch alleine bestehen können.
Ich freue mich daran, dass zum Beispiel in dem monatlichen Stundengebetsbuch TE DEUM regelmäßig Liedtexte abgedruckt werden.
Damit wird das Lied wieder zum Gebet.“
Kathi Stimmer-Salzeder
„Welche Rolle spielt das Gebet in Ihren Liedern?
Ganz viele meiner Lieder entstehen als Gebete.
Gott ist mir im Lauf meines Lebens zum inneren Du geworden, mit dem ich rede – ja, den ganzen Tag über, in der Nacht, wenn ich nicht schlafen kann, morgens, wenn ich aufwache… Das ist oft nicht das fest geformte Beten, wie es in Gebetbüchern steht, sondern einfach das vertrauensvolle „Miteinander da sein“.
Ist es überhaupt wichtig und wenn ja, wie wichtig?
Es ergibt sich aus dem oben gesagten, dass das Gebet wichtig ist, ja, dass Lieder und Gebet oft eins sind.
Und welche Rolle haben Lieder für Ihr Beten?
Bei meinen eigenen Liedern: Wenn ein Lied im Werden ist, ist es „arbeitendes“ Beten, das heißt „sich erinnern“, sammeln, formen, sich überlassen! und bereit sein, Fehler zu verbessern. Wenn ein Lied fertig ist und ich es die ersten Male als Ganzes singe, ist es anrührendes, froh machendes Gebet. Singen ist beten. Das erlebe ich auch bei Liedern anderer Autorinnen oder Autoren, wenn Text und Melodie meine Seele anprechen.
Auch bei überlieferten Kirchenliedern gibt es immer wieder Stellen, die mich vom Text her anrühren.
Als Organistin ist es mir wichtig, Lieder auszuwählen, die im wahrsten Sinn des Wortes „die Seele erheben“ und nicht niederdrücken, setze also die „schwermütigen Lieder“ nur sehr sparsam ein.“