3.Dezember 2000
„Kein Jesus-happy-birthday-party- merchandising -Glücksgefühl‘
Seit mehreren Jahren warten die Leute in Amberg nicht nur „aufs Christkind‘, sondern am Abend des ersten Advent auch auf „… das andere Adventssingen‘ in St. Michael.
Und am 3. Dezember 2000 haben viele gewartet; die Kirche war voll. Der Kinderchor St. Michael (Amberg), Quersumme (Schmidmühlen), Namaste (Schnaittenbach), Heribert Ackermann (Neutraubling) und eine Instrumentalgruppe waren die musikalischen Beiträge des Abends; die verbindenden Texte kamen von Claudia Zerkaulen und Christian Omonsky (MeV).
„Völlig anders als erwartet‘ war es nicht, was die Anwesenden zu hören bekamen, denn sie waren ja gekommen, um moderne Musik und Texte zu erleben. Die Spannbreite der Lieder war dann aber doch sehr groß: das Chanson von Ackermann stand neben dem Gospelsong von Namaste, das Kinderlied und sehr ruhige Instrumentalstücke neben der gerappten Eigenkompositionen von Quersumme. Aber gerade diese Spannung macht den Reiz aus. (Bei manchem Stück war es schade, dass die Textverständigkeit technischen Missverständnissen zum Opfer fiel.)
Wie immer wurde auch hier gesammelt und gespendet. Danke.
10. Dezember 2000
„Wer weiß denn schon, was Weihnachten ist?‘
Völlig überfüllt (Völlig anders als erwatet) war die Pfarrkirche St. Georg in Oberdolling
am zweiten Advent. Dass die Freunde des NGL von nah und fern kamen, war den Autokennzeichen in den zugeparkten Dorfstrassen des 1200 Einwohner-Nestes in der Nähe von Ingolstadt zu entnehmen.
Zu den Mitwirkenden zählten Alexander Orthmann und Dr. Christian Fuchs (Schlagzeug und Kirchenorgel), die gastgebenden Chöre der Flotten Töne und Tönchen (alle Oberdolling und Umgebung), die Band Free Spirit (Hiltpoltstein), der Chor De Lumina (Monheim) und Jürgen Zach (Neunburg v. W.).
Vom Rap über moderne Variationen gängiger Adventslieder bis hin zu Eigenkompositionen der Teilnehmer: musikalisch war was los in der Kirche. Aber nicht nur das.
Welche seltsame positive Blüten „… das andere Adventssingen‘ treiben kann, zeigt die Aufstellung, wie sich die unglaubliche Spendensumme von DM 5000 für ein Projekt „Gegen Kinderarbeit in Indien zusammen setzt: Sammlung beim Konzert (3270 DM), Dritte-Welt-Laden (230 DM),Kuchenverkauf der Landjugend (700 DM), Glühweinverkauf des Ski-Clubs (200 DM), Bastelarbeiten (200 DM), Krippenausstellung (100 DM), Verkaufserlös aus CD-Verkauf Flotte Töne (300 DM), Bewirtung der Gruppen Chorkasse-Rotte Töne (500 DM).
Da ist ein ganzes Dorf auf den Beinen, veranstaltet rund um „… das andere Adventssingen‘ ein Rahmenprogramm im Rathaus und geht danach ins Konzert: in Oberdolling weiß man, was Weihnachten sein kann!
Die „Strickmaschine‘, die alle Fäden in der Hand hatte, heißt Annelie Trögel. Danke!
17. Dezember 2000 „Da ist die Vorfreude auf Weihnachten lebendig geworden‘
Sechs beteiligte Gruppen, rund 700 Zuhörer in der vollbesetzten Kirche und Spenden in Höhe von 2 200 Mark – das sind die Zahlen rund um „…das andere Adventssingen‘, dass am 17.12. abends in der Pfarrkirche St. Bonifaz in Regensburg Station gemacht hat. Neue Geistliche Lieder, moderne Bearbeitungen traditioneller Kirchenlieder oder Gospels und Spirituals haben die Gruppen dem Publikum dargeboten. „In dieser Musik ist die Vorfreude auf Weihnachten lebendig geworden‘, bedankte sich am Ende Stadtpfarrer Dr. Herbert Winterholler bei den Sängern und Musiker.
Einer der Höhepunkte des von der Pfarrei, den katholischen Jugendstellen Regensburg Stadt und Land sowie dem Verein „Musica e Vita‘ veranstalteten Konzerts war das „Friedenslicht aus Bethlehem‘. Jedes Jahr im Advent entzündet ein Kind in der Geburtsgrotte in Bethlehem eine kleine Flamme, die von dort über ganz Europa verteilt wird. Am Sonntag nachmittag ist das Licht im Bistum Regensburg angekommen, wurde von Bischof Manfred Müller empfangen und gleich weitergegeben ins ganze Bistum auch nach St. Bonifaz. Als Hoffnungszeichen wurde das Friedenslicht aus Bethlehem während des Anderen Adventssingens in die Kirche getragen und unter den Besuchern ausgeteilt.
Mehr als nur ein Zeichen ist das Geld, das die Besucher gespendet haben. Die 2.200 Mark gehen an den Verein „Samhati -Hilfe für Indien‘.
Der Dank gilt dem Chor des Albertus-Magnus-Gymnasiums (Regensburg), Sacroton (Landkreis Regensburg), dem Kinderchor St. Jakobus (Regenstauf), Christine und Claus. Hoenke (Rohr), Gaudete (Regensburg), Melange (Regensburg) und den Moderatoren Claudia Zerkaulen und Christian Omonsky (MeV).
Und – Pfarrer Winterholler hat sofort nach dem Konzert eine spontane Entscheidung getroffen: Auch im nächsten Jahr soll es in seiner Pfarrei wieder „…das andere Adventssingen‘ geben.
… das andere Adventsingen in Neuburg/Donau
Zum anderen Adventsingen hatte die Stadtrunde ‚Neuburg (Zusammenschluß aller evangelischen und katholischen Pfarrjugenden) und die Regionalstelle für kirchliche Jugendarbeit in die Hofkirche geladen.
Schon der Vorplatz der in der Altstadt gelegenen Hofkirche sorgte mit seinem ruhigen Weihnachtsmarkt für eine stimmungsvolle Atmosphäre (man verzichtete gänzlich auf Berieselung mit Musikkonserve aus Lautsprechern).
Weit entfernt von alpenländischen Weisen konnten die Gruppen Taktvoll und Lichtblick doch eine stattliche Anzahl von Besuchern mit ruhigen und auch kritischen Liedern anlocken. Zu hören waren neben klassischen Instrumentalstücken Lieder wie „Vier Lichter weisen uns den Weg‘, „Kommt ein Licht so leise‘ oder „Inseln der Stille‘.
Meditative Texte trug die Stadtrunde vor. Es ging nicht darum, die Bösewichte von Herbergsbesitzem zu besingen oder die anschließenden gemütlichen Treffs im Stall von Bethlehem – vielmehr um: „… weniger Gedränge und Gehetze vor dem Fest‘ dafür „… Mehr Weihnachten und mehr Zeit für dich und für den der dich liebt…‘ (aus R. Zuckowski). Der adventliche Gedanke war: „Wir suchen den Weg zum Licht, das uns in Jesus Christus erschienen ist‘. Alles in allem war es eine besinnliche Dreiviertelstunde, die es den Zuhörer ihre Aufmerksamkeit wert war.
Eines fiel uns doch noch auf:
außer den drei 12jährigen der Gruppe Lichtblick waren fast ausschließlich Jugendliche ab 30 aufwärts zugegen.. ?!
Karl König