„Auf die Plätze, fertig, die erste Kerze brennt …‘ – „… das ganz andere Adventssingen‘ -„Schrille Abrechnung mit bürgerlicher Weihnachtstümelei und Kritik an Konsumabhängigkeit‘ – „Erfolgreiches Adventssingen der anderen Art‘
So nur einige Headlines der Zeitungen nach den „… anderen Adventssingen 1997′.
Es ist schön mitzuverfolgen, wie sich diese Idee eines Meditationskonzerts verbreitet und immer mehr Anhänger findet, sowohl bei den Zuhörern als auch bei den mitwirkenden Gruppen, Chören, Bands und Interpreten.
Und – es soll ruhig auch einmal gesagt werden: immer ist damit auch eine wirklich gute Tat verbunden, da der Reinerlös von mehreren tausend DM an caritative Zwecke fließt.
1997 gab es wenigstens vier „andere Adventssingen‘, über die wir an dieser Stelle berichten…
… in Amberg
Die Mittelbayerische Zeitung schrieb: „Wenn man diesen vielen jungen engagierten Menschen zuhörte, wie sie glaubhaft von Hoffnung sangen, hatte das eine emotional packende Wirkung, die einen Zuhörer schon glauben oder doch zumindest hoffen lassen konnte, dass sie recht haben.‘ Fünf mitwirkende Musikgruppen sorgen in Amberg St. Michael für eine abwechslungsreiche Gestaltung des Abends. Der Kinderchor und die Flötengruppe St. Michael waren dabei, die Gruppe „Mosaik‘ aus Rieden, ebenso wie der Dekanatsjugendchor „Saitensprung‘ aus dem Dekanat Kastl und die Band Quersumme‘ aus Schmidmühlen.
Jürgen Zach von MeV sorgte mit kurzen textlichen Moderationen für eine grob thematische Gruppierung der musikalischen Darbietungen und gab unter Überschriften wie „Mensch, das dauert …‘, „Shalom‘ oder „Heruntergekommen‘ schon einmal Denkansätze vor, die die Akteure dann mit ihren Liedern und ihrer Musik ausfüllen und entwickeln konnten.
Die auch ernüchternden Aspekte, die das Weihnachtsfest mittlerweile mit sich bringt, thematisierte die Band „Quersumme‘ in einem eigenen „Adventskerzen-Rap‘. Diese Aspekte sind es auch, auf die das „… andere Adventssingen‘ als zentrales Anliegen immer wieder hinweisen möchte. Nicht ohne die Hoffnung auf Besserung, auf die auch das gemeinsame Schlusslied „Da berühren sich Himmel und Erde‘ hinführen wollte.
…in Kemnath/Stadt
Vollbesetz war die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt beim „Anderen Adventssingen. In einem ansprechenden Programm wurde von den Mitwirkenden: „Singruppe1991“ aus Kemnath, „Escapade‘ aus Poppenreuth, „Grenzenlos‘ aus Neusorg, „Inschallah‘ aus Brand und der Band „Brückenbauer‘ aus Kemnath, neben der Musik auch besinnliche Texte vorgetragen.
In ihrer Begrüßung bedankte sich Moderatorin Christiane Böhm v.a. bei den vielen Zuhörern, die genauso wie Pfarrer Heribert Krichenbauer durch ihr Interesse am „anderen Adventssingen‘ dem Neuen Geistlichen Lied eine hohe Akzeptanz und eine breite Anerkennung verschafften.
„Verkündigung‘ -‚Erwartung‘ – „Anbetung‘ hießen 1997 die thematischen Blöcke, zu denen die beteiligten Gruppen ihre Songs beisteuerten. Und die Auswahl war sehr breit:
so fand sich neben „Marias Loblied‘ auch ein „X-mas‘- Song, neben dem. Gospel-Evergreen „Oh, when the saints‘ oder dem Weihnachtslied vom „Little drummer boy‘ auch das „Massithi-Amen‘ oder der „Stern über Bethlehem‘.
Das einstündige Meditations-Konzert endete mit dem Gregor Linßen-Klassiker „Ein Licht in Dir geborgen‘, das von allen Beteiligten interpretiert wurde. Pastoralreferent Alfred Kick war sich sicher, dass die Anwesenden die nötige Ruhe, Besinnung und Begeisterung für das Weihnachtsfest mit nach Hause nahmen.
… in Oberviechtach
„… das andere Adventsingen in der Stadtpfarrkirche beeindruckte alle‘. Nachdem im Jahr 1996 ein Adventssingen der Gruppe Miteinander mit neuen geistlichen, religiösen Liedern bei der Bevölkerung von Oberviechtach und Umgebung sehr gut angekommen war, beschloss man diesmal in Zusammenarbeit mit MeV im 7. Dezember 1997 das zweite „… andere Adventssingen‘ zu starten.
Die Gruppen „eigentlich‘ aus Neunburg v. Wald und „Miteinander‘ aus Oberviechtach unter der Leitung von Theodora Schwärzler luden dazu nach Oberviechtach ein. So ging es nach einer kleinen Stärkung (nach einer Probe unbedingt nötig; die Kosten übernahm die Pfarrei St. Johannes – Dank dem Spender!) kurz nach 16.00 Uhr in der gut besuchten Pfarrkirche los. Das abwechslungsreiche Programm begann mit einem Instrumentalstück von Kathi Stimmer-Salzeder, das die Zuhörer zunächst zur Ruhe kommen lassen sollte. Um Advent und Weihnachten auf eine etwas andere Weise nahezubringen, wurden Lieder in fünf thematischen Blöcken durch zum Nachdenken anregende Moderationen von Wolfgang Schwärzler verbunden und abwechselnd gekonnt von den beiden Gruppen vorgetragen.
Das Programm reichte vom NGL über Gospels, zeitgemäße kritische Songs und Musik aus verschiedenen Ländern bis hin zu modern vertonten Bibeltexten.
Die Texte und Melodien beeindruckten die Zuhörer sehr. Im Finale sangen und musizierten die beiden Gruppen gemeinsam mit den Besuchern des Adventssingens das Lied:
„Da berühren sich Himmel und Erde‘ von Laubach/Lehmann.
Der lang anhaltende Beifall zeugte davon, dass auch diesmal das Adventssingen wieder großen Anklang gefunden hat. In der Presse stand zu lesen: „Sie sangen sich in die Herzen des Publikums.‘ Was will man mehr!?
Da die beiden Gruppen auf ihre Unkostenerstattung verzichteten und der Verkauf von selbstgefertigten weihnachtlichen Geschenken gut lief, konnten am Ende zusammen mit den eingenommenen Spenden immerhin 1200,- DM an Pater Brunner (Missionar aus Oberviechtach, tätig in Simbabwe) überwiesen werden.
… und das teilweise andere Adventssingen in Oberdolling
Leider hat im westlichen Zipfel des Bistums Regensburg die Organisation eines „anderen Adventssingens‘ noch nicht geklappt. Deshalb hat es sich seit einigen Jahren der Kinder- und Jugendchor „Flotte Töne‘ in Oberdolling zur Aufgabe gemacht, textlich sinnvolle adventliche NGLs im Rahmen des „normalen‘ Adventssingens und in Adventsgottesdiensten den Zuhörern näherzubringen und zum Mitsingen zu animieren.
Die aktiven großen und kleinen SängerInnen haben es mit ihrem Feuereifer geschafft, dass der Funke aufs Publikum übersprang.
Als Krönung konnte 1997 sogar der traditionelle Frauen- und Männerchor gewonnen werden, beim 8-stimmigen „rhythmischen‘ Magnifikat mitzusingen.