Das Internet hat sich etabliert. Nachdem die große Euphorie abgeklungen ist, herrscht ein realistischer Blick auf die Möglichkeiten und die Grenzen des elektronischen Mediums.
Das Musica e Vita Magazin hat bei zwei Gruppen aus den Reihen der Mitglieder nachgefragt, was ihnen der Online-Auftritt bringt und wie hoch der Aufwand ist. Die Antworten lest Ihr unten.
Alexander Bayer spricht für das „Ensemble Entzücklika‘ (www. entzuecklika.de):
eine Profitruppe, die von ihrer Musik leben. Entsprechend ist für sie der Internet-Auftritt Marketinginstrument und professionelles Vehikel, mit Interessenten in Kontakt zu treten.
Lydia Pfefferer von „De Lumina‘ (www.delumina.de) steht mit dem Internet-Auftritt sicherlich stellvertretend für die größere Anzahl der MeV-Mitglieder. Selbst gebaut und ohne professionelle Hilfe betreibt die Gruppe ihre Site.
Musica e Vita Magazin:
Seit wann seid Ihr im Internet vertreten? Was gab den Ausschlag und welches Ziel verfolgt Ihr?
Lydia Pfefferer:
De Lumina ist seit Dez. 2002 im Internet vertreten. Der Gedanke einer eigenen Homepage schwirrte schon lange in meinem Kopf herum, da ich selbst gerne Homepages von anderen christlichen Chören, Liedermachern usw. besuche. Als wir unsere zweite CD planten, meinte der Produzent, wir sollten zuerst die Homepage machen, damit wir die Adresse gleich auf unserer neuen CD bekannt geben könnten. Unser Ziel ist es, Freunde und Bekannte, aber auch fremde Menschen am Wirken unseres Chores teilhaben zu lassen, auf Termine hinzuweisen, einfach zu ermöglichen, uns besser kennenzulernen.
Alexander Bayer:
Entzücklika ist seit 1999 online. Es ist viel bequemer, die Leute zu erreichen, die sich für Entzücklika interessieren. Letztlich ist es eine Frage des Geldbeutels.
MeV: Welchen Nutzen habt Ihr von Eurem Auftritt?
Pfefferer:
Eigentlich bin ich kein Mensch, der aus irgendetwas ganz bewußt einen Nutzen „ziehen‘ möchte. Unsere Gemeinschaft im Chor und das Geschenk der Liebe zu Gott ist eine solche Gnade, dass wir das Internet gerne „nutzen‘, um die Menschen daran teilnehmen zu lassen.
Bayer:
Wir sind erreichbar. Vorher war es viel umständlicher, uns zu finden. Inzwischen bekommen wir auch kaum mehr CD-Bestellungen mit der Post, sondern fast nur noch über Email.
MeV: Erreicht der Interne tauftritt nur Leute, die Euch sowieso schon kennen oder auch völlig Fremde?
Pfefferer:
Die Internetseite erreicht sicher in erster Linie eher bekannte Menschen. Doch immer wieder kommt bei mir eine Mail an, in der völlig fremde Menschen eine CD bestellen, nach Terminen fragen, meine eigenen Lieder in Notenform haben möchten oder einfach fragen, ob sie bei uns mitsingen könnten.
Wenn unsere neue CD „De Lumina – Auf dem Weg‘ mit 17 neuen, selbst geschriebenen, geistlichen Liedern fertig ist, wird sich dies sicher ändern.
Bayer:
Kann ich nicht sagen. Aber „Kennenlernen‘ über eine Homepage ist auch nicht unser Hauptanliegen. Das Kennenlernen geschieht dann doch mehr über die Auftritte. Die Homepage selber ist eher Kontaktpflege.
MeV: Wie hoch ist der Aufwand an Zeit und Geld den Ihr investiert?
Pfefferer:
Der Zeitaufwand war sehr groß. Da wir nicht über viel Geld verfügen, kam nur eine selbstgemachte Homepage in Frage. Also belegte ich einen VHS-Kurs. Mein Kopf rauchte gehörig. Doch es machte Spaß, ein mir doch neues Wissensgebiet zu entdecken.
Dann begann ich auf einem Blatt Papier mit der kreativen Planung und setzte mit unserem Bassisten so nach und nach alles auf dem PC um. Es waren unzählig viele Stunden, die wir an der Homepage arbeiteten.
Wir nutzen die kostenlosen Speicherplätze, die wir bei T-online haben und kauften eine Web-Visitenkarte bei STRATO.
Bayer:
Leider ist die Sache nicht ganz billig. Der Einstiegspreis ist hoch und das ständige Aktualisieren ist auch nicht zu unterschätzen. Dafür aber haben wir unsere Werbedrucksachen stark zurückgefahren. Zusätzlich haben wir in Streichhölzer als Give-aways mit Adressaufdruck investiert, damit unsere Homepageadresse auch richtig eingegeben werden kann.
MeV: Welche Tipps habt Ihr für Gruppen, die selber einen Auftritt planen?
Pfefferer:
Mein Tipp: Die Homepage so klar und übersichtlich wie nur möglich zu machen. Alles, was zu umständlich ist, wird nicht weiterverfolgt.
Zudem werden zu lange Texte nicht gelesen. Wir bieten immer etwas an, wofür es sich lohnt, wieder vorbeizuschauen. Wir haben deshalb in der Rubrik „Gedanken‘ Texte, Gedichte usw. zu bestimmten Themen veröffentlicht. Erst vor Kurzem bekam ich eine Mail, in der mir eine Frau mitteilte, dass sie ein Gedicht für die Taufe ihres neugeborenen Kindes verwendet hat.
Bayer:
Sie mögen sich möglichst mit vielen anderen vernetzen (Links) und Mitglied werden bei „Musica e vita‘.