Magazinarchiv: 1996

MeV-Total-Wochenende

Riesen Andrang, Informationen und Erlebnisse, Arbeit und Vergnügen -MeV-Total. Und jeder nahm sich einen großen Sack Motivation mit nach Hause.

Denkt man an die Urzeiten (1994) zurück, so stellt man fest: damals mußte MeV-Total ausfallen – wegen zu geringer Beteiligung. Der frei gewordene Termin war mehr als geeignet für die Vereinsgründung. Im letzten Jahr konnte das Vorbereitungsteam dann bereits gut zufrieden sein: 35 Teilnehmer.Und heuer…?
Zwischenzeitlich hat es sich herumgesprochen, daß dieses Wochenende ein Muß für jede und jeden ist, die auf dem Gebiet der Neuen Religiösen Musik zu Hause sind. Es waren ingesamt über 70 TeilmhmerInnen, die wenigstens an einem Tag dabei waren oder einfach mal vorbeischauten. Es bleibt zu befürchten, daß 1997 die Belegungsgrenze im Haus der Begegnung Ensdorf erreicht, wird und Anmeldungen nach dem Poststempel, zugelassen werden oder eben nicht!
Das Motto des Gottesdienstes ‚..es soll lebendig sein!‘ warf seine Schatten voraus.
Beim gemeinsamen Opening im Theatersaal am Freitag abend sah man erwartungsvolle, ehrgeizige Gesichter, die sich durch die humorvolle und zwanglose Atmosphäre in das Programm des Wochenendes einführen ließen. Bei der Vorstellung der einzelnen Gruppen malten die verschiedenen Dialekte die MeV-Landkarte in die Luft, um dann wieder in den Schwingen der Bodypercussion oder verschiedener musikalischer Beiträge durcheinander gewirbelt zu werden. Wer dachte, nach dem gemeinsamen Tanz wäre der Abend zu Ende, mußte sich bis in die frühen Morgenstunden gedulden, denn erst dann endeten die Sessions und der Erfahrungsaustausch des ersten Tages.

Die Stimmung blieb, es änderten sich nur Arbeitsstil, Inhalte und Referenten. Die Workshops für Stimme, Tasten, Rhythmus, Gitarre und Soloinstrumente ließen kaum Platz für das Mittagessen. Jochen Achhammer (Gitarre), Martin Kellhuber (Stimme), Johannes Mühldorfer (Rhythmus), Franz Prechtl (Tasten) und Rupert Veith (Soloinstrumente) sahen sich einer engagierten und praxishungrigen Gruppe gegenüber, wobei das Problem in der großen Bandbreite des Könnens lag. Es wird erforderlich sein. andere Modelle zu verwirklichen, um den unterschiedlichen Ansprüchen der Beteiligten gerecht zu werden.
Die Konzentration wich auch nicht, als es nach dem Kaffee hieß, WS Ensemblespiel oder Tanz. Die wirklich schwierigen Songs für den Gottesdienst am Sonntag wollten arrangiert und einstudiert sein: ‚Wer spielt wann was und wie, Intro, Überstimme, Chorsatz, Lautstärke, Textinterpretation, Nachspiel, Bossa Nova oder Polka, Charakter des Stückes, Aussprache,… stop, stop, stop – könnten wir das nochmal machen ?‘
Nur gut, daß Essenszeiten den Tag einigermaßen strukturieren und ein anstrengender Arbeitstag sein Ende nahm.

Die Offene Bühne am Abend entschädigte alle. Obwohl die wenigsten sich darunter etwas vorstellen konnten, sprangen immer wieder Gruppen, Interpreten und Zuhörerauf die Bühne, um noch etwas beizusteuern. Grenzenlos Neusorg, Escapade, der Jugendchor Neutraubling, five 4 sometimes, CANTA! – die meisten nicht in Vollbesetzung, aber gut. Songs von Cat Stevens, Gerhard Hany, Kathi Stimmer-Salzeder, Gospels, Jiddisches, von MeV-Autoren oder den Großen der Musikszene, Besetzungen wie es sie nie mehr geben wird – sie alle trugen zu einer einzigartigen Festivalstimmung bei…

Der Gottesdienst am Sonntag war wieder ein Höhepunkt. Alfons Blüml und Johannes Erbertseder verstanden es, die Erlebnisse des Wochenendes, die Alltagssituationen zu Hause und die Texte der Hl. Schrift so zu verbinden, daß daraus Motivation erwachsen kann. Und die Lieder taten ein Übriges …