Magazinarchiv: 2005

… mit

leBandig


Als wir am 17.August um 16.00 Uhr in der evangelischen Lutherkirche in der Kölner Südstadt zum ersten Stück ansetzten, durften das die wenigsten Pilger gewusst haben. ‚Higly flammable?‘ mit der Wiesbadener Band leBandig (www.lebandig.info) fand zu Beginn vor nahezu leeren Raum statt.

Die Gründe dafür durften hauptsächlich auf organisatorischer Ebene zu suchen gewesen sein. Denn ursprünglich hieß es, dass wir um 17.00 Uhr in der rund dreihundert Meter entfernten katholischen Kirche St. Paul spielen sollten, doch Proteste meinerseits aufgrund eines rund zehn Sekunden langen Nachhalls, hatten trotz zeitigem Vorlauf für diese Verlegung erst fünf Tage vor dem offiziellen Beginn gesorgt. Bis dato waren schon die Programmhefte gedruckt, doch Versicherungen seitens der Veranstalter, auf die Veränderungen im täglichen WJT-Magazin zu verweisen, hatten meine diesbezüglichen Bedenken vorerst aufgelöst. Ich hätte es besser wissen müssen.
Von den Hinweisen war keine Spur und nicht einmal die ‚Objektmanager‘ in St. Paul wussten so recht Bescheid. Hinzu kam, dass der Tontechniker noch um rund 13.30 Uhr aufgrund langfristig ausstehender Zahlungen sich konsequent weigerte, auch nur einen Finger zu krümmen. Eifriges Telefonieren und eine spontane Geldspritze seitens des WJT-Büros halfen wenigsten bei diesem Misstand ein wenig.

Neben diesem doch sehr negativen Bild, bot uns der WJT auch einen komplett anderen, vitalen, ausgelassenen und musikbegeisterten Eindruck. Das kleine Publikum tobte, sang mit und feiert ausgelassen. So macht Musizieren Spaß.

Unsere Mischung aus bekannten NGL-Nummern, Spirituals und Eigenkomposition in einer Mischung aus Jazz und Pop kam an, entzündete Funken, in den fetzigeren Nummern gar ein Feuer. Als wir dann abends mit ‚gespaltenem Herzen‘ durch die Kölner Innenstadt an einer großen Bühne vorbeigingen, bot eine Cover-Band eindrucksvoll und ansprechend aktuelle Popmusik aus den Charts. Schade, dass die geistliche Musik bei so einem Anlass an den Rand gedrängt wurde. Auch sie ist Bühnentauglich und muss sich um keinen Vergleich scheuen!

Thomas Klima