Magazinarchiv: 1995

Musikspiel ‚Wagner und das Glück der Welt‘

Erfolgreiche Premiere zum Jubiläumsjahr des Heiligen Konrad


Passau/Parzham.
Die niederbayerische Gruppe ‚dornbusch‘ hatte mit ihrem Musikspiel ‚Wagner und das Glück der Welt‘ eine erfolgreiche Premiere. Das erste Mal wurde das Stück am 23. April im Pfarrsaal in Passau-St. Konrad aufgeführt, die zweite Premiere gab es einen Tag später im Rahmen einer Jugendvesper in Parzham.
Das Stück, das im Auftrag des Bruder-Konrad-Vereins geschaffen wurde, versucht eine zeitgemäße Annäherung an das Phänomen des Heiligen, Bruder Konrad, der in Parzham im Rottal geboren wurde, Pförtner im Kloster in Altötting war und vor. 100 Jahren gestorben ist. Bereits 40 Jahre nach seinem Tod wurde er heilig gesprochen.
Was Gerhard Hany, der nicht nur die Texte, sondern auch die Melodien geschaffen hat, mit seiner Gruppe ‚dornbusch‘ vollbracht hat, ließ aufhorchen und verdient höchste Anerkennung. Eine fiktive Handlung bringt einen Abgesandten der römischen Kurie mit dem Chef eines Werbebüros in Verbindung, das ein Werbekonzept für die Kirche Mitteleuropas erarbeiten soll.
Wagner, Chef dieser Werbefirma, verkörpert den weitverbreiteten Typ des überheblichen Menschen, skeptisch gegenüber Gott und zynisch gegenüber allem Religiösen. Hany läßt ihn mit einem exemplarischen Heiligen, nämlich dem Altöttinger Klosterpförtner Konrad von Parzham zusammentreffen. Wie Wagners Sekretärin Brigitte in ihrer ursprünglich schnodderigen Haltung gegenüber Kirche und Glaube durch Gespräche mit Bruder Konrads früherem Beichtvater Dullinger verunsichert wird, so wird auch Wagner durch Gespräche mit Bruder Konrad innerlich umgekrempelt und ändert schließlich sein Leben.
Mit sieben Liedern wurde das Publikum in das Geschehen miteinbezogen. Und es sang begeistert mit. Vor allem dem Lied ‚Öffnen Geben‘ kann man eine Zukunft als ‚Ohrwurm‘ prophezeien, denn es ist ebenso eingängig wie mitreißend.
Die Gruppe ‚dornbusch‘ mit Gerhard Hany (Komposition, Tasten, ‚Marelli‘), Klaus Brantl (‚Wagner‘), Christine Seidl (‚Brigitte‘), Markus Seil (‚Dullinger‘) und Rupert Veith (Gitarre, Saxophon, ‚Bruder Konrad‘), als Darsteller ebenso perfekt wie als Instrumentalisten, ist zwar längst nicht mehr unbekannt, aber mit diesem Musikspiel ist ihr sicherlich der Durchbruch über die engeren Grenzen der Heimat hinaus gelungen.
(Pressebericht vom 1. Mai 1994 aus dem Passauer Bistumsblatt)
Die Lieder zum Mitsingen sowie weitere gottesdienstliche Lieder sind auf einer Musikcassette erschienen, dazu gibt es ebenfalls ein Liederheft. Nähere Info hier im Heft. ‚NEU IM MeV-REGAL‘.