Magazinarchiv: 2006

NGL auf neuer Mission: De Lumina im Seniorenheim

Es muss nicht immer Gottesdienst um 9:00 Uhr in der Frühe sein …


In einer Geschichte von Rolf Krenzer las ich vor vielen Jahren, dass junge Menschen im Altenheim Lieder sangen und welche Freude sie damit verschenkten. Diese Idee fand ich so faszinierend, dass ich sofort Kontakt zu unserem Monheimer Seniorenheim aufnahm.

Das war 1991. Die damalige Leiterin, eine Klosterfrau, war total begeistert, bat uns aber auch gleich, nicht nur auf den Stationen zu singen, sondern zuvor noch zusätzlich den Sonntagsgottesdienst in der schönen Kapelle im Haus mit unseren neuen geistlichen
Liedern zu umrahmen.
Natürlich wollten wir die Senioren auch beschenken. Wir setzten uns zusammen und bastelten 60 Strohsterne, da der Termin auf den Advent gelegt wurde. Allein das gemeinsame Basteln machte endlos viel Spaß. Doch welche Freude bereitete uns erst das Singen für diese doch oft so einsamen Menschen. Ihre strahlenden, dankbaren Augen, ihre lieben Worte, ihre Freude über unser kleines Geschenk berühren uns jedes Jahr neu. Dieses Jahr waren wir zum 15. Mal im Seniorenheim.

DA WIR SEIT GERAUMER
Zeit nun immer am Jahresanfang singen, fragen die Bewohner jedes Jahr im Advent nach, wann wir denn endlich kommen. Sie warten auf uns und unsere rhythmische Musik. Manchmal gibt es auch recht lustige Momente, wenn z.B. eine Zuhörerin in ihrem eigenen Rhythmus vor Begeisterung mitklatscht und mitsingt und immer wieder ganz laut sagt, dass sie, als sie jung war, genau dieses schöne Lied auch immer so gerne gesungen hat und wir wissen, dass es dieses Neue Geistliche Lied ja noch gar nicht so lange gibt. Oder, wenn die Leute vom 4. Stock herunterkommen und uns mitteilen, dass wir sie da oben ja nicht vergessen sollen.

Recht nett ist auch, wenn die sehr rüstige Heimsprecherin mit ihren 88 Jahren in ihrem Stockwerk von Tür zu Tür geht und auch wirklich alle zusammentrommelt, damit ja niemand unser Singen und Dasein verpasst. Doch im nächsten Moment sitzt genau diese Frau da und weint, weil sie sich von der Melodie, von dem Text, vielleicht auch von uns Menschen berühren lässt und sie berührt unser Herz und unsere Seele und lässt uns immer wieder auf’s Neue Gottes Gegenwart in jedem einzelnen unserer Zuhörer spüren.
Jonathan, unser 12jähriger Djembe-Spieler, meinte zu unserem Einsatz im Seniorenheim:

„DAS WAR WIRKLICH SCHÖN.
Die alten Leute waren so nett und haben sich echt gefreut. Manche waren sogar so gerührt, dass sie geweint haben. Ich konnte mich in die alten Menschen richtig einfühlen und habe Mitleid empfunden. Ich habe mir zum ersten Mal Gedanken darüber gemacht, was mit mir einmal später sein wird, wenn ich älter bin. Aber am meisten habe ich mich gefreut, dass wir diesen Menschen mit unseren Liedern Hoffnung geschenkt haben und ihnen eine Abwechslung in den Alltag gebracht haben.“
Bernadette, unsere 18jährige Sängerin stellte fest:

„AN DEN STRAHLENDEN Gesichtern der alten Leute kann man erkennen, wie sehr ihnen unsere Musik gefällt und wie sie sich
freuen, wenn wir kommen. Oft sind diese Leute sehr allein. Für sie ist es wirklich jedes Mal etwas Besonderes, wenn wir junge Menschen sie unterhalten und ihnen eine Rose schenken. Es macht aber auch mir sehr viel Freude, alte, kranke Menschen durch unsere Musik glücklich zu machen.“