Ein Erlebnis
… von der Österreichischen Werkwoche für Kirchenmusik in Salzburg, wo ich heuer im August das Seminar für Neue Geistliche Lieder leiten durfte. Wie immer wartete ich ab, welche Instrumente die Teilnehmer mitbringen würden. Alles war vertreten: Querflöten, Geigen, Klarinette, Horn, Gitarre, Klavier, E-Bass. Ein Mädchen hatte [ihre chromatische Mundharmonika dabei. Da gab es zuerst ‚ein wenig Skepsis – Können wir eine Mundharmonika im Gottesdienst einsetzen? Als Maria dann (vom Blatt) zu spielen begann, waren wir alle begeistert. Es klang so leicht und sphärisch, malte eine so schöne Stimmung — es war ein Erlebnis!
Bei einem Werkwochenende…
… zum NGL, das der Bayerische Landesverein für Heimatpflege 1998 in der Wies veranstaltete, erarbeitete ich Instrumentalsätze zu NGL mit rund 40 Volksmusikanten. Eng in einen kleinen Saal gedrängt hatte ich da 5 Hackbretter, 7 Zithern, Blockflöten, Querflöten, Geigen, 2 Harfen, 1 Bassgambe, 2 Bassgeigen und eine ganze Reihe Gitarren vor mir. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass das gut gehen würde. Aber es ging!
Die Volksmusikanten waren gute Vom-Blatt-Spieler, die Instrumente gut gestimmt. Wir besetzten die einzelnen Stimmen „orchestermäßig‘, und nützten die verschiedenen Klangfarben der Instrumente, um Abwechslung „ins Spiel‘ zu bringen. Es war ein sehr beeindruckender Gottesdienst, den wir abends gestalteten und ich war wieder einmal erstaunt, welch vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten das NGL offen ist.
Kathi Stimmer-Salzeder,Aschau a. Inn
Vor 28 Jahren: Plötzlich war’s passiert:
Wir probten in einer kleinen Chorbesetzung die Bauernmesse von Anette Thoma und sangen zum Schluss noch einige neue geistliche Lieder, die damals gerade bekannt wurden. Aus der Begeisterung für diese neuen Lieder entstand der Entschluss zur Gründung einer Sing- und Musikgruppe (Aschauer Rhythmusgruppe).
Jeder brachte seine Talente ein. Meine Geschwister und ich hatten alle ein oder mehrere Instrumente gelernt: Mit Hackbrett, Zither, Gitarre und Bassgeige spielten wir als Stubnmusi zusammen. So War es ganz selbstverständlich, dass wir diese Instrumente auch zur Begleitung der NGL einsetzten. Auch Instrumentalstücke erarbeiteten wir mit den Volksmusikinstrumenten. Zither und Bassgeige fielen später weg. E-Bass und E-Gitarre kamen dazu und Flöten waren besser zu hören als die feinen Klänge der Zither. Das Hackbrett aber spielte mein Bruder weiter dazu. Er improvisierte zu den Liedern, machte Vor- und Zwischenspiele und begeisterte durch virtuose Instrumentals.
Für mein Empfinden passen Volksmusikinstrumente durchaus zur Begleitung von neuer geistlichen Liedern. NGL sind ja auch Volks-Musik, oder?
Maria Doleschal (geb. Stimmer)