VOR 330 JAHREN starb der Dichter Angelus Silesius. Als Lutheraner hat er das Singen gelernt, als Katholik veröffentlicht er in Breslau 1668 ein Liederbuch mit dem leicht umständlichen aber vielsagenden Titel: „Heilige Seelenlust – Oder: Geistliche Hirten- Lieder / der in ihren Jesum verliebten Psyche.“ Auf dem Titelblatt ebenso zu lesen: „Allen denen, die nicht singen können statt eines andächtigen Gebet- Buchs zu gebrauchen“.
DIE LIEDER VON PAUL GERHARDT erscheinen in Berlin in einem von Johann Crüger veröffentlichten Gesangbuch
unter der Überschrift: „Übung der Gottseligkeit in christlichen und trostreichen Gesängen … zur Beförderung beydes des Kirchen- als Haus- Gottesdienstes… 1666.
WESENTLICH NÜCHTERNER präsentiert sich das Evangelische Gesangbuch 1996:
„Antwort finden in alten und neuen Liedern, in Texten und Bildern.“
AUGUSTINUS SCHREIBT über das Singen:
Jetzt also, meine Lieben, lasst uns singen. So, wie Wanderer zu singen pflegen. Mach dir durch Singen die Mühe leicht. Weg mit aller Verdrossenheit!
Singe – aber schreite aus!