Magazinarchiv: 1998

Weihnachtsmitmachspiel


Am Nikolaustag 1997 fand in Ensdorf im Haus der Begegnung ein Tagesworkshop für Kinder im Grundschulalter statt.

Das eigens dafür geschriebene Kindermitmachspiel „Ein Licht leuchtet hell‘ sollte den Kindern die Bedeutung der Advents – und Weihnachtszeit auf eine etwas andere Weise nahe bringen.
Von 28 Kindern wurden im Laufe dieses samstags die Lieder, Tänze und kurzen Sprechstücke einstudiert und am Nachmittag im Kreise der Eltern aufgeführt.
Ein kleines Licht, dargestellt von einem Kind, macht sich auf den Weg, um andere Lichter zu suchen, weil es sich in unserer dunklen, kalten Welt so einsam fühlt und nicht mehr leuchten kann. Es trifft andere Lichter, die mittlerweile ihr Leuchten ebenfalls verloren haben:
Das Licht der Hl. Barbara und das des Hl. Nikolaus, deren Geschichte jeweils in Liedern erzählt wird. Erst dann, wenn sich alle wieder an den starken Glauben der Hl. Barbara und die guten Taten des Bischof Nikolaus erinnern, können die Menschen deren Licht erst wieder sehen, das die Welt ein Stückchen heller und wärmer macht. So wird den Kindern deutlich, dass das Licht der beiden Heiligen auch heute noch leuchtet, wenn, wir uns am 4. bzw. 6. Dezember an ihren Festtagen an sie erinnern. Das kleine Licht kann jedoch immer noch nicht leuchten. Es ist auf der Suche nach einem noch größeren, helleren Licht, das es schließlich auf seinem Weg durch den Advent am Weihnachtstag findet:
Es ist Jesus, das Licht der Welt. Durch seine Liebe zu den Menschen machte er die ganze Welt heller und wärmer. Endlich kann auch das kleine Licht durch Jesus wieder leuchten und in ihm selbst ist es nicht mehr dunkel und kalt. Der Weg hat sich gelohnt.

„Bei meinem Kindermitmachspiel kam es mir vor allem darauf an, den Kinder die Bedeutung von Advent und Weihnachten auf ganzheitliche Weise zu vermitteln.‘ Das „Erleben mit allen Sinnen‘ stand im Vordergrund. Hierzu trugen auf visueller Ebene besonders die Bodenbilder bei, die von den Teilnehmern selbst gestaltet wurden. Am Schluss wurde ein Strahlenkranz aus Tüchern um die Jesuskerze gelegt und jedes Kind durfte seine Kerze am großen Licht entzünden und dazustellen. Solche meditativen Elemente bieten Kindern einen Zugang zum Glauben und machen sie offen für die Symbol-Sprache der Weihnachtszeit. Ein meditativer Tanz um das gelegte Lichterbild, bei dem gesungen wurde „Jesus sagt: Ich bin das Licht der Welt‘, ermöglichte jedem Kind ein intensives Miterleben mit Körper, Geist und Seele.
Durch die Gestaltung der erlernten Lieder mit Orffinstrumenten war weiterhin genügend Raum für Selbsttätigkeit und Kreativität. Die Klagwirkung und Ausdruckskraft von Orffinstrumenten ist auch im Hinblick auf das Prinzip der Ganzheitlichkeit ein wichtiges Element.
„Wichtig war mir bei diesem Stück auch, dass die Kinder von Anfang an auf der Symbolebene einstiegen, da die Identifikationsfigur eben das kleine Licht darstellte.‘ Auf dieses bezogen sich auch die Lieder wie „Ich bin einsam‘, „Mach dich auf den Weg‘ oder „Ein Licht, Licht leuchtet hell‘.
Abschließend sei gesagt, dass die Wirkung von Musik auf Kinder eine besondere ist. Durch Lieder und ihren Textinhalt wird die kognitive Ebene und durch Melodie und Rhythmus vor allem die emotionale Ebene berührt, so dass der „ganze‘ Mensch in seiner Einheit von Leib, Seele und Geist angesprochen wird. Ein intensives Erleben wird nur so möglich.

Ein großes Dankeschön an den Organisator Jürgen Zach sei noch angefügt, der wie immer alles im Griff hatte, sei es die Verteilung von Essen, die Ausgabe der Jacken in der Garderobe oder der Gang mit den Kindern zur Pause im Freien. Auch in musikalischer Hinsicht trug er zusammen mit Rupert Veith zum Gelingen des Tages bei.