Magazinarchiv: 1998

Wir sind alle Töne

„Bevor wir Musik machen, macht die Musik uns.‘ (Ernst-Joachim Berendt, aus Nada Brahma)

Warum die unerschöpfliche Vielfalt von Musik (auch von Neuer Geistlicher Musik)?
Weil in die Schöpfung unendlich viele Urbilder von Rhythmen, Melodien und Harmonien gelegt sind!
Wir Menschen schöpfen die Musik also nicht aus dem Nichts – weder als Komponisten, noch als Musiker, noch als Hörer.
Wir schöpfen aus Urklängen und Urrhythmen, die im Kosmos, in der Natur, in unserem Wesen angelegt sind.
Das Johannesevangelium (-prolog) beginnt mit: „Am Anfang war das Wort.‘
Berendt übersetzt: „Am Anfang war der Klang‘. In die Stille des Nichts hinein begann alles Werden mit einem Urklang -schöpfend und ordnend.
All diese musikalischen Ur-Erinnerungen bis hin zur Erinnerung der Musik im Mutterleib schwingt und spielt mit, wenn wir Musik machen und hören.
Daher ist nicht nur die geistliche Musik geistlich, weit gefasst kann jede Musik geistlich (= inspiriert) sein, auch Rock und Pop und Jazz.
Umso mehr natürlich das NGL, das bewusst in Musik und Text den Schöpfergeist berühren will, der alles Leben geschaffen hat.
Ganz in diesem Sinne sagte auch kürzlich Phil Bosmans bei seinem Vortrag in Amberg:
„Wir alle sind Töne ein und desselben Liedes. Alle Töne sind wichtig; jeder Ton trägt mit seinem Klang bei zum unerschöpflichen Thema der menschlichen Güte und Freundschaft.‘
In diesem Sinne wünsche ich dem NGL weiter einen guten Anklang und immer wieder neue Inspiration.

Hans Bauer
Pastoralreferent beim Kath. Bildungswerk Amberg-Sulzbach


Erscheinungs-Informationen

Magazin-Ausgabe: NGL und der Geist Gottes auf Seite 1

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